Bauforschungsobjekte

Seit etwa 30 Jahren arbeiten wir auf dem Gebiet der Bauforschung. Unsere Objekte bearbeiten wir je nach den notwendigen oder geforderten Untersuchungen in unterschiedlichem Umfang - von Kurzdokumentationen und Grobaufmaßen bis hin zur umfassenden, auch baubegleitenden Erfassung, Dokumentation und Publikation.

Graupa, Jagdschloss

Das Jagdschloss wurde im 17. Jahrhundert errichtet und Anfang des

18. Jahrhunderts sowie im Jahr 1801 wesentlich umgebaut. In diesem Zusammenhang erhielten die Fassaden eine illusionistische Bemalung. In den letzten Jahren wurden baubegleitend bauhistorische Untersuchungen und Dokumentationen durchgeführt. Zuletzt wurde auf Grundlage einer Befunddokumentation von 1982 ein Farbentwurf für die illusionistische Fassadenbemalung erarbeitet. Gartendenkmalpflege

 

2007 bis 2010

Auftraggeber: Stadtverwaltung Pirna

Bad Liebenwerda, Ehemalige Brikettfabrik

Die 1889 errrichtete Brikettfabrik „Hohenzollern“ wurde bereits 1905 zur Ofenfabrik umgebaut. Dem Abbruch des bedeutenden Industriedenk-mals ging eine umfangreiche Dokumentation voraus. Sie enthält neben einem Aufmaß (teilweise in AG mit IVD Dresden) und der Archivalien-recherche (in AG Dr. Hennen, WB) eine Fotodokumentation, Kopien historischer Pläne, Baualterspläne und ein Raumbuch.

 

2010

Auftraggeber: Lidl Dienstleistungs- und Vertriebsgesellschaft, Neckarsulm        

Meißen, Rathaus

Das spätgotische Rathaus (erbaut 1471 bis 1478) und die drei angren-zenden Bürgerhäuser in der Burgstraße (Renaissance bis Barock) beherbergen heute die Stadtverwaltung. Baubegleitend wurden Befund-freilegung und -dokumentation durchgeführt. Auf dieser Grundlage konnten historische Strukturen und Bauzustände sowie Details zeich-nerisch rekonstruiert werden. Außerdem wurden Aufgabenstellungen für farbrestauratorische Untersuchungen und Denkmalpflege-Spezialleistungen formuliert und diese Arbeiten geleitet. 

 

1994 bis 2010
Auftraggeber: Stadtverwaltung Meißen, Hoch- und Tiefbauamt

Doberlug-Kirchhain, Refektorium des ehemaligen Zisterzienserklosters 

Das Refektorium ist neben der Kirche das letzte erhaltenene bauliche Zeugnis einer ehemaligen Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert.
Vor und während des Umbaus des Gebäudes wurde umfangreiche bauhistorische Untersuchungen und Dokumentationen der Befunde durchgeführt.


2006 bis 2009
Auftraggeber: Dipl.-Ing. Architekt B. Leisering für Stadt Doberlug-Kirchhain

Meißen, Uferstraße 6, 7, 8 und Poststraße 12
Die Bürgerhäuser an der Uferstraße stammen aus der Zeit der Renaissance bis um 1900, das Gebäude an der Poststraße gehörte zum ehemaligen Schlachthof von 1912. Vor der geplanten Erbauung eines Großmarktes wurden bauhistorischen Untersuchungen und restauratorische Sondierungen (mit Gruner u. Schmidt, Batzdorf) durchgeführt und dokumentiert. Der Abbruch der Häuser an der Uferstraße konnte verhindert werden.

 

2004
Auftraggeber: IVG Grimmer Dresden (Bauantrag Großmarkt)

Dresden-Cossebaude, Schirmergut 
Das Braugut wurde im 17. Jahrhundert errichtet, ältere Vorgängerbauten konnten nachgewiesen werden. Ehemals befand sich hier das Gasthaus "Zum Schwarzen Bären". Im Vorfeld eines geplanten Umbaus für die Nutzung als Seniorenwohnungen (Planung IPRO) wurden das 

Wohnstallhaus und der Keller der Wirtschaftsgebäude bauhistorisch untersucht und dokumentiert (datiert 1693, u.a. bedeutende Befunde zu profilierten Decken und Holzstützen).

 
2003
Auftraggeber: IPRO Dresden, Böhme + Schönfeld

Wurzen, Schloss 
Das ehemalige Bischofsschloss wurde im 16. Jahrhundert unter Einbeziehung der Reste eines ausgebrannten Vorgängerbaus aus dem 15. Jahrhundert erbaut. Das Torhaus stammt aus der Erbauungszeit des Schlosses, das Kornhaus wahrscheinlich auch.
Die drei Gebäude wurden in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro Hainz (Meißen) bauhistorisch untersucht und die Ergebnisse in Form eines Raumbuchs dokumentiert.

 

2002
Auftraggeber: Vermögens- und Hochbauamt Leipzig

Dresden, Palaisplatz 2
Das klassizistisches Gebäude wurde von Gottlob Friedrich Thormeyer (1827-1829) als eines von zwei Torhäusern errichtet. Von den Häusern haben sich Entwurfzeichnungen des Architekten erhalten. Während sein Pendant 1945 zerstört und danach abgerissen wurde, blieb das so genannte Akzishaus (Wachhaus am ehemaligen Leipziger Tor) erhalten.
Das Gebäude wurde bauhistorisch untersucht und dokumentiert.


2001 und 2011
Auftraggeber: Prisco/v. Döring GbR, Dresden

Altenburg, Brühl 2
Das Objekt besteht aus zwei Bürgerhäusern, die um 1700 zu einer Hausanlage zusammengefasst wurden. Eines der Häuser wurde als Fachwerk-Ständerbau errichtet, dessen Entstehung konnte auf das Jahr 1492 dendrochronologisch datiert werden. Die Gebäude wurden bauhistorisch und farbrestauratorisch (Gruner & Schmidt, Batzdorf) untersucht und dokumentiert sowie die bauzeitlichen Dachwerke zeichnerisch erfasst.


1998
Auftraggeber: Landesamt für Denkmalpflege Thüringen, Erfurt

Nossen, Schloßbrücke
Die steinerne Brücke am Fuß des Schlossturmes wurde im 18. Jahrhundert unter Verwendung älterer Reste erbaut. In der sehr gut erhaltenen Gewölbebrücke und dem anschließenden Turmraum fanden sich u.a. Reste der Auflager, Drehpunkte und Lager der Umlenk-rollen einer Zugbrücke aus dem 16. Jahrhundert. Die Ergebnisse der baubegleitend durchgeführten bauarchäologischen Untersuchungen wurden dokumentiert.

 

1998
Auftraggeber: Staatshochbauamt Dresden I, Ingenieurbauten,

Freiberg, Obermarkt 8
Das Bürgerhaus wurde 1501 unter Einbeziehung älterer Vorgänger-bauten errichtet. In dem Gebäude waren u. a. eine schwarze Küche aus der Gotik sowie Wand- und Deckenmalereien aus der Renaissance erhalten. Die Dokumentation fasste die Ergebnisse der bauhistorischen Untersuchungen zusammen. Das bauzeitliche Dachwerk wurde zeichnerisch rekonstruiert. Um Teilabbrüche zu verhindern, wurde eine Nutzungsstudie in Varianten erarbeitet.


1997/98
Auftraggeber: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Dresden

Pirna, Schloßstraße 14
Das spätgotische Bürgerhaus mit Maßwerkgiebel entstand 1554, indem mehrere kleinere, bereits vorhandene Gebäude zu einer Hausanlage zusammengefasst wurden. Zunächst war durch bauhistorische Untersuchungen der Wert der durch Abriss gefährdeten Substanz zu belegen. Während der leider nicht zu verhindernden Abbrucharbeiten wurde die Befunddokumentation fortgesetzt (z. B. Steinwerk, profilierte Schiffskehlbalkendecken, ornamental geschmückte Konsolsteine)


1985/86
Auftraggeber: selbst, später TU Dresden

Dresden, Große Meißner Straße 15 (heute Teil des Hotels Bellevue)          
Das Bürgerhaus entstand um 1721 unter Verwendung von Vorgängerbauten. Als 1980 die letzte erhaltene palaisartige Bürgerhausanlage dieses ehemals am Dresdner Elbufer verbreiteten Haustyps zugunsten eines Hotelneubaus abgerissen werden sollte, erfolgte zunächst die Bergung und Kartierung von Bauteilen. Später, während der Planung zum Hotel Bellevue, wurden Maße und Befunde detailliert aufgenommen. Für die Rettung des Gebäudes und die sehr umfangreiche Bearbeitung konnten zahlreiche Mitstreiter gewonnen werden.


1980 bis 1982
Auftraggeber: selbst, später TU Dresden und Institut für Denkmalpflege, Dresden

Bildnachweis:

Fotos: A. Kern, 1980-2010 .

Zeichnungen: Graupa: A. Kern/S. Epple

Meißen, Rathaus: Foto: Fokus Leipzig, 2010. Zeichnung: AB Kern: L. Anke, 2000.